AmErstellt: 07.04.2015
31.05.2003 fand eine ringförmige Sonnenfinsternis statt, welche in weiten Teilen Europas und anderer
Kontinente zum Teil sehr gut beobachtet werden konnte. Die Zone der Ringförmigkeit beschränkte sich auf einen
weitgezogenen Halbkreis, der sich von Nordschottland, über ganz Island und Zentralgrönland erstreckte. Dabei
war in Island die Dauer der Maximalbedeckung am längsten.
In Deutschland waren im Nordosten und Osten die besten Beobachtungsbedingungen vorhanden, da hier der Himmel
noch nahezu wolkenlos war und vor allem hier auch die Sonne eher aufgeht, als im Westen.
Am Beobachtungsstandpunkt mit den geografischen Koordinaten 52°34'33" N - 13°54'19" E begann die Sichtbarkeit
der Finsternis um 04:56:00 MESZ, zum Zeitpunkt des Sonnenaufgangs. Die Sonne war dabei schon zu 29.34% vom Mond
verdeckt. Am Horizont befanden sich zu diesem Zeitpunkt lediglich einige wenige Dunstschleier, welche auf den
ersten Fotos zu erkennen sind.
Die maximale Bedeckung wurde mit 80.92% um 05:28:00 MESZ erreicht. Dabei stand die Sonne 4.1° über dem
Horizont. In ganz Deutschland variierte der Bedeckungsgrad zwischen 55.1% und 84.4%, wobei der Südwesten
"benachteiligt" war.
Die Finsternis endete um 06:27:00 MESZ.
Während des gesamten Zeitraumes herrschte klare Sicht - der Himmel war nur leicht bewölkt.
Zu Beginn der Beobachtung, 04:30:00 MESZ, betrug die rel. Luftfeuchtigkeit cirka 75%, bei einer Lufttemperatur
von cirka 15° Celsius und zum Ende, 06:30:00 MESZ, cirka 60%, bei einer Lufttemperatur von cirka 18° Celsius.
Es herrschte nahezu Windstille.
Zum Einsatz kam ein Newton-Spiegelteleskop mit einer Tubusöffnung von 190 mm, einem Spiegeldurchmesser von 156
mm und einer Brennweite von 1300 mm. Die Brennweite des verwendeten Okulars beträgt 25 mm, woraus sich ein
Vergrößerungsfaktor von 52 ergibt.
Es entstanden Fotoaufnahmen direkt durch das Okular mit einer herkömmlichen Spiegelreflexkamera (Typ unbekannt).
Das Objektiv der Kamera wurde abgeschraubt und statt dessen ein Adapter aufgesetzt, welcher auf das Okular
gesteckt wurde.
Leider war zum damaligen Zeitpunkt nur ein äußerst ungenügender Sonnenfilter - ein direkt am Okular
anzubringendes Modell - vorhanden. Auf den Fotos ist gut zu erkennen, daß dieser Filter defekt ist und einen
Glassprung besitzt. Die Aussagefähigkeit der Aufnahmen wurde dadurch zum Glück nicht beeinträchtigt. Noch viel
mehr Glück bestand wohl darin, daß durch den defekten Filter keine gesundheitlichen Schäden genommen wurden.
Der Filter ist mittlerweile entsorgt.
Die Fotos wurden nicht nachbearbeitet, d.h. die Überbelichtung durch den Glassprung ist deutlich zu sehen.
Leider sind die Protokolldaten verloren gegangen, die dokumentieren, wie die Sonnenachse in die Aufnahmen zu
legen ist. Bis diese Daten wiederbeschafft sind, werden hier nur die undokumentierten Fotos veröffentlicht.
Auf einigen der Fotos ist am linken Rand der Sonne ein sehr großer Sonnenfleck zu sehen. Dieser löste durch
seine Eruption am 28.05.2003 auf der Erde sehr starke Polarlichter am 29.05.2003 aus.
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