NachErstellt: 11.11.2016
sehr langer Zeit ist es mir gelungen, einen zweiten K6304 zu erwerben. Bei diesem Modell
handelt es sich sogar um Dasjenige, welches mit einer Thermotransferbandkassette ausgestattet werden
kann. Damit ist der Drucker in der Lage, auf normalem, satinierten und holzfreien, Papier zu drucken.
Diesen Druckvorgang können Sie sich in einem
Video anschauen.
Aufgrund der Faszination, die "alte" Druckausgabegeräte auf mich ausüben, wurde die Idee geboren,
ein sogenanntes Centronics-Interfacemodul für den Drucker anzufertigen.
Erste Informationen dazu wurden im Frühjahr 2016 gesammelt. Dabei handelt es sich keinesfalls um eine
Eigenentwicklung, sondern, wie so oft, um einen Nachbau eines Originals.
Dieses Interfacemodul wurde nie in größeren Stückzahlen produziert und kam auch nie in den Handel.
Ausschließlich für ins westliche Ausland exportierte Drucker wurde bei Bedarf ein solches Modul zur
Verfügung gestellt.
Das Projekt wurde im Robotrontechnik-Forum vorgestellt und fand überraschender Weise einiges Interesse.
Im Herbst 2016 begann dann endlich die Umsetzung, nachdem der größte Engpaß, der Bezug der 30-poligen
EFS-Buchse, beseitigt werden konnte.
Freundlicherweise nahm Rolf Weidlich Kontakt auf und half sehr tatkräftig beim Aufbau eines Prototyps
und stellte sehr viele Informationen zur Verfügung. Letztendlich läßt sich festhalten, daß er den
Hauptanteil an der Umsetzung des Projektes hatte.
Zunächst war der Prototyp nicht funktionsfähig und es war beim besten Willen kein Schaltungsfehler
zu finden. Erst durch die Hilfe von Rolf Weidlich konnte der IC 74LS04 als Ursache identifiziert
werden. Dieser Schaltkreis ist zu leistungsschwach und daher muß zwingend ein 7404, D104D oder 74HCT04
eingesetzt werden. Letzterer wurde von Enrico Grämer empfohlen, wofür im Dank gebührt.
Nach dem Einsetzen des einzig vorhandenen 74HCT04 verrichtete der Prototyp seine Arbeit.
Zunächst wurde das Interface am PC unter Windows XP mit einem generischen Texttreiber getestet. Dazu
bedurfte es noch einer weiteren Modifikation, den Pin 12 des SUB-D-Steckers mit GND zu verbinden, damit
der Druckertreiber keine Papierende-Meldung des Druckers interpretiert.
Rolf Weidlich testete seinen Prototypen unterdessen an weiterer Hardware, u.a. am LLC2 und am KC85/4.
Dabei stellte er fest, daß zum Druck am KC über das M021 eine weitere Modifikation notwendig ist. Der
Widerstand R1 der Schaltung ist zu klein dimensioniert und muß auf 1k-Ohm erhöht werden.
Ich testete diese Änderung ebenfalls am KC85/4 und konnte mit der Software TPKC erfolgreich
drucken (das Ergebnis ist auf zwei Bildern zu sehen).
Der K 6304 ist ein Drucker, welcher auch Grafikdruck ermöglicht. Mithilfe des Scanner-Moduls M051 und der
Software UniPic (Version 2.1) wurde ein altes Graustufen-Foto aus dem Jahr (ca.) 1984 eingescannt und dann
abgespeichert. Danach wurde der Drucker unter CAOS 4.5 für den HARDCOPY-Betrieb eingestellt
(LSTDEV 0 1 2 2 4). Das Bild wurde im Programm DIASHOW (Version 1.1) geladen und von dort aus mittels der
Tastenkombination SHIFT+CLR der HARDCOPY-Druck gestartet. Auf einem Foto können Sie das Ergebnis betrachten.
Es zeigt die Schloßkirche St. Georg in der Skatstadt Altenburg.
Als nächste Schritte wurden der Schaltplan aufgenommen und das Layout fertiggestellt. Der Schaltplan
wurde vollständig umgesetzt, d.h. auch die Schaltkreise U3 und U4 (V40098D, 2716) sind enthalten.
Der Schaltplan und die Gerberdaten stehen im Download-Bereich zur Verfügung. Da ich mich nach wie
vor schwer tue, im Schaltplanentwicklungsprogramm "Eagle" Busse zu verwenden, ist die Schaltung auf den
ersten Blick sehr unübersichtlich.
Und auch von einer anderen Seite kam sehr große Unterstützung und Hilfsbereitschaft.
Da ich bestrebt war, ein Komplettpaket bereitzustellen, babe ich im RT-Forum die Eigentümer von
3D-Druckern um Hilfe gebeten, damit auch ein Modulgehäuse hergestellt werden kann. Steffen Gruhn und
Uwe Richter erklärten sich freundlicherweise bereit, eine Kleinstserie zu fertigen. Herzlichen Dank an
beide an dieser Stelle.
Das 3D-Modell als Voraussetzung für den Druck mußte auch nicht selbst entwickelt werden, denn
dankenswerter Weise stellte ein Enthusiast das bereits von ihm entwickelte Modell zur Verfügung und
zwar als Quelle.
Beim Druck auf den beiden "Hobby"-Druckern stellte sich heraus, daß es Abweichungen zum Druck durch
einen Industriedrucker gibt. Daher mußte das 3D-Modell angepaßt werden, damit ein verwendungsfähiges
Modulgehäuse entsteht.
Nachdem diese Anpassung vorgenommen wurde, war das Ergebnis des Ausdruckes sehr zufriedenstellend und
die Kleinstserie wurde produziert.
Krönender I-Punkt des Projektes ist die Gestaltung eines Handbuches im Stile der originalen Handbücher
der Module, welche es zum KC85 zu kaufen gab (zum Beispiel das V.24-Modul). Vorbild war das sehr
gelungene Handbuch zum M030-Nachbau von Mario Leubner.
Der Text des Handbuches stammt von Rolf Weidlich und die Gestaltung übernahm ich selbst.
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