DasErstellt: 07.04.2015
Ampelmodell, welches hier beschrieben wird, entstand aus
zwei Beweggründen heraus. Zum einen die Möglichkeit, einen KC87 zur Ansteuerung der Ampeln zu verwenden und somit einen
Computer zum Steuern realer Objekte (Ampeln) einzusetzen. Zum anderen jedoch, eine kleine Modellandschaft aufzubauen (im
Maßstab 1:87, H0), welche als "Ersatz" für die niemals verwirklichte Modelleisenbahn im Maßstab 1:120 (TT) dienen soll.
Seit vielen Jahren besitze ich eine mehr als unfertige Modellbahnplatte in der Größe 2,50 x 2,00 Meter. Diese hat
mittlerweile mehrere Umzüge mehr oder weniger gut überstanden.
Ende November 2015 entstand die Idee, eine Miniaturmodellbahn im Maßstab 1:120 aufzubauen. Eine 1x1 m² große Platte kann
in meinen Räumlichkeiten noch untergebracht werden. Für diese Platte wurde ein eigener Tisch als Unterbau
konstruiert, so daß die gesamte Anlage mobil ist und bewegt werden kann. Mit dieser Idee wurde auch beschlossen, die
vorhandene Platte zu "verschrotten". Die benötigten Schienen und noch intakten Signale wurden für die Kleinanlage
entnommen und gereinigt. Auf einem Foto ist die alte Platte zu sehen. Diese wird demnächst zerlegt und dann als Sperrmüll
entsorgt.
Das Hauptaugenmerk bei dieser kleinen Modellbahnanlage liegt nicht bei der Eisenbahn, den Lokomotiven und Waggons, selbst.
Natürlich besitzt die Modellandschaft auch Schienen, sonst wäre es keine Modellbahn. Das Hauptaugenmerk liegt auch nicht
auf der Steuerung der Lokomotiven. Das Ziel war die detailgetreue Gestaltung einer selbst erdachten Landschaft, welche
Natur, Häuser und ländliche Infrastruktur einer Gemeinde darstellt. Es sollten so viele kleine und große Details auf der
Anlage untergebracht werden, wie sie sich auch in der Wirklichkeit wiederfinden lassen.
Viele der durchzuführenden Arbeiten waren völliges Neuland und es bedurfte zunächst einiger Informationssuche und Recherche,
um diese korrekt auszuführen. So zum Beispiel das Verlegen der Gleise (Schienen) auf dem Gleiskörper. Hierbei wurde
festgestellt, daß die Verlegung der Schienen auf der alten Platte völlig unzureichend vorgenommen wurde und nicht der
Wirklichkeit entspricht. Für die neue Kleinanlage wurden originalgetreue Gleiskörper aus Kork und maßstabsgetreuem Schotter
aus rotem Granitgestein aufgebaut. Die Schienen wurden nicht vernagelt oder verschraubt, sondern zusammen mit dem Schotter
eingeklebt. Die gleichzeitige Verlegung von Schienen und Schotter war ein komplizierter Vorgang und kann im Nachhinein als
erfolgreich bezeichnet werden. Diese Vorgehensweise ist für große Anlagen nur zu empfehlen, denn das nachträgliche
aufbringen des Schotters stellt eine ziemliche Fleißarbeit dar.
Die Anlage besitzt zwei separate Schienenkreise. Auf dieser bewegen sich die Lokomotiven selbständig und ohne Regelmöglichkeit.
Die Kreise werden mit 9,5 Volt Gleichspannung versorgt. Jeder Kreis besitzt ein Vor- und ein Hauptsignal und eine
Verzögerungsstrecke. Die Signale besitzen keine steuernde Möglichkeit, sondern werden vielmehr von den Lokomotiven
gestellt (Reedkontakte). Die Verzögerungsstrecke sorgt für ein sanftes Abbremsen und Anfahren, wenn das Hauptsignal
auf "halt" steht und nach einer eingestellten Zeit wieder auf "freie Fahrt" gesetzt wird. Die Verzögerungsstrecke kann
deaktiviert werden, so daß beide Signale immer auf "freie Fahrt" stehen und der Zug durchfährt.
Es wurden mehrere elektronische Schaltungen aufgebaut, um ein wirklichkeitsgetreues Verhalten zu erhalten. So schalten die
Signale zum Beispiel mit einem weichen Lichtwechsel von "grün" auf "rot" und umgekehrt. Viele Schaltungen arbeiten
zeitgesteuert. Auf der Anlage ist eine kleine Straßenbaustelle aufgebaut. Die Warnbaken blinken gesteuert durch eine Schaltung
sehr originalgetreu.
Sämtliche Maße entsprechen maßstabsgetreu der Wirklichkeit und den gesetzlichen Vorgaben und sonstigen Bestimmungen.
Dazu zählen unter anderem:
- Straßen-, Gehweg- und Radwegbreite
- Abstand zwischen zwei Schienen
- Abstand zwischen Schienen und Straßen
- Abstand zwischen Schienen und Bauwerken (Signale, Nebensignale, Lampen, Masten,.)
- Abstand zwischen Straßenrand und Leitpfosten bzw. -planken
- und vieles mehr
Beim Anbringen der Verkehrsschilder, Nebensignale und Signale wurde bei den Abständen auf die Originalität im Maßstab
verzichtet, da zum Beispiel ein Verkehrsschild, welches einen Bahnübergang in 80 Meter Entfernung signalisiert,
im Maßstab 1:120 in einer Entfernung von 0,66 Meter vom Bahnübergang angebracht werden müßte. Die Einhaltung dieser Abstände
ist selbst auf sehr großen Anlagen sinnvoll nicht möglich.
Die Gestaltung der Landschaft nahm den größten Teil der Aufbauarbeit in Anspruch. Nicht alle Details werden von Außenstehenden
als gelungen bezeichnet werden. So wurde zum Beispiel bei der Gestaltung von Grasflächen Streumaterial verwendet, welches
nicht unter elektrostatischer Aufladung aufgebracht wurde. Auch mag die Gestaltung der Wege- und Straßenränder nicht
jedermanns Geschmack sein.
Licht spielt eine große Rolle auf der Anlage. Es sind sehr viele Straßenlampen und Gartenlaternen vorhanden. Sämtliche
Bauwerke sind beleuchtet. Hinzu kommen weitere Lampen, welche Effekte verwirklichen. Auch sind blinkende Andreaskreuze und
ein beschrankter Bahnübergang vorhanden.
Auf eine weitere, vertiefende Beschreibung zum Aufbau der Anlage wird an dieser Stelle verzichtet. Vielmehr sollen die Bilder
für sich sprechen. Viel Spaß beim Betrachten.
Sie können auch zwei Videos betrachten, welche die Anlage in "Bewegung" zeigen.
Das zweite Video enthält auch Ton und zeigt die beleuchtete Anlage.
Der Aufbau der Anlage und die damit verbundenen Arbeiten haben viel Spaß gemacht und auch einige Nerven gekostet. Viele
Informationen sind neu und haben zur Wissenserweiterung beigetragen.
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