DieErstellt: 12.04.2015
Bunkeranlage mit der Nummer 448 besaß den Tarnnamen "Nutzlast" und wurde offiziell als
Wetterbeobachtungsstation bezeichnet.
Das monolithische Bauwerk wurde in einer erhöht gelegenen Kiesgrube errichtet, welche nach dem
Bauende wieder aufgeschüttet wurde.
Im März 1981 ging die gesamte Anlage in den Betrieb und diente der Hauptführungsstelle des MfNV
(Ministerium für nationale Verteidigung), dem Führungsbunker in Harnekop, als geheime
Funksendezentrale. 1991 wurde die Anlage abgeschaltet; die Bundeswehr zeigte kein Interesse an
der weiteren Nutzung des Objektes.
Das Besondere dieser Anlage sind ihre 11 unbemannten Sendestellen, sogenannte "Sputniks", welche
sich auf einer Fläche von 500 km² im Oderbruch rund um den Fernmeldebunker verteilten.
Der Bunker ist ein Schutzbauwerk der Klasse "C" und bietet auch Schutz vor Kernstrahlung.
Nach der Aufgabe der Anlage durch die Bundeswehr führte das Bauwerk wie die meisten anderen seiner
Art zunächst ein klägliches Dasein.
Bis zum Verkauf des umfassenden Areals und somit auch der sich auf diesem befindlichen Gebäude an
"privat", war es Plünderungen und Vandalismus ausgesetzt, deren Spuren auch heutzutage noch zu
sehen sind.
Aber auch nach dem Übergang in Privatbesitz wurde weiter Raubbau betrieben. Der damalige Eigentümer
verkaufte zum Beispiel drei hochwertige Schiffsdieselaggregate aus Roßlau mit je einer Leistung von
400 KW, für ca. 2000 Euro das Stück. Diese Aggregate bildeten im Fernmeldebunker die
Netzersatzanlage.
Ein glücklicher Umstand ersparte dem Bunker jedoch das, was bei vielen anderen eintrat: Das
Eindringen von Grundwasser und somit die Entstehung und Ausbreitung von Schimmel.
Der Bunker liegt aufgrund seiner Bauweise mit seiner Grundplatte immer noch rund 40 Meter über dem
Grundwasserspiegel.
Erst nach einem erneuten Eigentumswechsel des Areals und der Gründung einer Interessengemeinschaft
(ein eingetragener Verein) zur Wiederinstandsetzung des Fernmeldebunkers wurde der Verfall gestoppt
und wird seit ungefähr dem Jahr 2005 rückgängig gemacht.
Das Gelände und der Fernmeldebunker wurden am 11.04.2015, in der Zeit von 14 Uhr 15 bis 16 Uhr 30
besichtigt. In dieser Zeit entstanden die hier dargestellten Fotos, welche nur einen kleinen Teil
der angefertigten Aufnahmen repräsentieren.
Während der Besichtigung wurden der 2. Vorsitzende des Vereins und dessen Sohn kennengelernt.
Der Enthusiasmus und die Hingabe für den Wiederaufbau der Bunkeranlage waren sehr deutlich zu
spüren. Sehr positiv beeindruckte die völlig wertfreie und objektive Darstellung und Vorführung des
Bauwerkes. Hier merkt man, daß es dem Verein nicht um Politik oder Nostalgie, sondern um die Technik
und den Erhalt geht.
Die Ergebnisse, die der Verein in den 10 Jahren seines Wirkens geschaffen hat, sind
beeindruckend.
Für weitere, bessere und ausführlichere Informationen wird auf
die Internetseiten des
Vereins "Förderverein Rüsterbusch Kunersdorf e.V." verwiesen.
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