DerErstellt: 12.04.2015
militärische Komplex auf dem Semmelberg in der Nähe von Wollenberg, bei Bad Freienwalde, mit dem
Tarnnamen "Tushurka" war eine Troposphärenfunkzentrale mit dem Objektnamen "TR 301".
Das troposphärische Nachrichtensystem (russischer Name "BARS") erstreckte sich mit Ausnahme Rumäniens über
das gesamte Gebiet der Staaten des Warschauer Vertrages.
Es hätte bei einem heißen Krieg, auch bei einem Atomkrieg, die Nachrichtenübermittlung aufrechterhalten.
Auf dem Gebiet der DDR gab es noch zwei weitere Objekte dieser Art. Das Objekt TR 302 in Langdorf, im
Norden und das Objekt TR 303 in Röhrsdorf, ganz in der Nähe meiner Geburtsstadt Großenhain, im
Süden.
Der Bunker in Langdorf kann ebenfalls besichtigt werden, wird aber meiner Meinung nach zu
Propagandazwecken mißbraucht und zeigt dem Besucher nicht die Verwendung, die diese militärische Anlage
seinerzeit hatte.
Die Anlage in Röhrsdorf, im heutigen Bundesland Sachsen, das Objekt TR 303, ist als historischer Zeitzeuge
praktisch wertlos und verloren. Das Objekt kann nicht besichtigt werden und das Untergeschoß ist durch das
Grundwasser überflutet und komplett geschädigt.
Einzig der Bunker in Wollenberg wird als richtiges militärhistorisches Denkmal erhalten, instand gesetzt
und gepflegt.
Es ist das einzige militärische Denkmal auf dem Gebiet der DDR, dessen HSA (Hochspannungsanlage) komplett
existiert und auch einsatzbereit ist. Deren Länge beträgt ca. 1000 Meter.
Sämtliche Objekte, ober- als auch unterirdisch, werden von einer Interessengemeinschaft in liebevoller
Klein- und zum Teil auch Schwerstarbeit wiederhergestellt.
Auch dieses Objekt war nach der Aufgabe durch die "Bundeswehr" starken Zerstörungen und Plünderungen
ausgesetzt.
Die Mitglieder der Gemeinschaft stellen nach und nach den Originalzustand wieder her, inklusive der
Technik und Gerätschaften, zum Beispiel der Rechentechnik oder der Ausrüstung des Chemielabors.
An dieser Stelle möchte ich hervorheben, daß diese Interessengemeinschaft von einem Berliner aus
dem Westteil der Stadt geleitet wird.
Die Führungen durch die Anlage und die Dokumentation auf der Homepage der Gemeinschaft lassen die
Objektivität und Unvoreingenommenheit erkennen.
Daran sollten sich sowohl sogenannte "Ossis" als auch "Wessis" ein Beispiel nehmen. Es geht auch ohne
Vorurteile gegenüber jeweils "dem anderen".
Die Teilnahme an einer Führung durch dieses militärische Denkmal ist sehr empfehlenswert.
Für wesentlich mehr und bessere Informationen wird auf die ausgezeichnete
Homepage
(Militärhistorisches Sonderobjekt 301 Wollenberg e.V.) der Interessengemeinschaft verwiesen.
|