Atari - Der Mega ST2 als ideales Modding-Objekt

MST
CFext
CFAdapter
MagnumST
MagnumTest
HDDModul
Diskblende
Erweiterungen1
Erweiterungen2
Netzteil
4MB
IDETOS
ET4000
Testbild

ZuErstellt: 14.01.2018 Zeiten der aktiven Verwendung des 1040 STe hatte ich keine Kenntnis von der umfangreichen Palette der verschiedenen Rechnertypen, die von der Firma Atari entwickelt und vertrieben wurden. Diese erlangte ich erst nach dem Jahr 2008, als das Interesse an den "alten" Rechnern wieder erwachte. Ein Verlangen nach dem Besitz anderer Rechner als dem 1040 STe war damit jedoch nicht verbunden.
Im Laufe der Jahre wurden Gleichgesinnte kennengelernt und mit ihnen Kontakt aufgenommen. So ergab es sich, daß sich gegenseitig geholfen wurde. Ich nahm Wissen im Bereich der Elektronik auf und versuchte im Gegenzug durch Hilfsbereitschaft, zum Beispiel bei der Sicherung der alten Technik, etwas zurückzugeben.

Im Herbst 2014 wurde im Atari-Home-Forum diverse Soft- und Hardware zum Verschenken angeboten. Offenbar war es jedoch allen Interessierten zu weit, nach Hamburg zu fahren und die Sachen dort abzuholen. Nichts von den zu verschenkenden Dingen war von Interesse für mich und doch vereinbarte ich einen Termin zur Abholung mit dem freundlichen Spender der Sachen, dessen Namen ich leider vergessen habe, und nahm diese am 22.09.2014 entgegen.
Das meiste der Software konnte über das Forum weiterverschenkt werden, auf der Hardware blieb ich jedoch sitzen, da es keine Bereitschaft gab, diese im Großraum Berlin abzuholen.

Es handelte sich um einen unberührten Mega ST2, inklusive der funktionsfähigen Tastatur und eine Vortex-Festplatte.

Ein Bekannter von mir nahm Ende des Jahres 2014 Kontakt auf und bat darum, diesen Mega ST2 aufzurüsten, da er sich das aus gesundheitlichen Gründen selbst nicht zutraute.
Konkret ging es um den Einbau eines IDE-fähigen Massenspeichers (Compact-Flash-Karte), inklusive des dazu notwendigen Betriebssystems TOS 2.06, um von diesem Massenspeicher auch booten zu können. Weiterhin um den Einbau eines "großen" 3.5-Zoll-Diskettenlaufwerkes mit einer Kapazität von 1.44 MB, mit dem dazu notwendigen HD-Floppy-Modul mit einem sogenannten Ajax-Floppy-Controller, welches die einwandfreie Funktion gewährleistet.
Aber wie es oft im Leben ist, hört bei Geld die Freundschaft auf. Ich bat darum, die Materialkosten erstattet zu bekommen. Der Mega ST2 würde selbstverständlich weiterverschenkt werden und den Arbeitsaufwand wollte ich ebenfalls nicht berechnen. Über diese Materialkosten kam es letztendlich zum Zerwürfnis, was noch heute sehr bedauert wird.
Die Entwicklung und Implementierung der beiden genannten Erweiterungen war zu diesem Zeitpunkt bereits erfolgreich abgeschlossen. Das Ergebnis war eine kombinierte IDE-TOS-Karte, welche problemlos in den Mega ST2 eingebaut wurde. Die Karte ist so konzipiert, daß zusätzliche Erweiterungen darauf aufgesteckt werden können. Auf einem Bild kann die Karte betrachtet werden.
An die Karte angeschlossen ist ein Doppel-CF-Karten-Adapter. Intern steckt eine CF-Karte, welche praktisch das Betriebssystem aufnimmt. Extern kann eine weitere CF-Karte eingesteckt werden, um zusätzliche Daten zur Verfügung zu stellen.
Um die Frontseite nicht zu verunstalten, wurde die originale Blende für das Diskettenlaufwerk durch eine im 3D-Druckverfahren hergestellte Blende ersetzt. Die extern einzusetzende CF-Karte wird durch einen dezent sichtbaren Schlitz eingeführt.
Da von einem anderen Projekt, dem Giga 4160 STe eine zweite MagnumST-Speicherweiterungskarte (ein geänderter Nachbau von mir) vorhanden war, wurde diese kurzerhand in den Rechner eingebaut und funktionierte sofort problemlos. Diese MagnumST-Karte führt den Rechnerbus ebenfalls weiter, so daß auch hier Erweiterungen angeschlossen werden können.

Der Rechner wanderte Anfang 2015 gut verpackt auf den Dachboden und erblickte erst vor wenigen Wochen, Anfang 2018, wieder das Licht der Welt. Die ursprüngliche Intention dazu war der Verkauf, da sich im Laufe der Jahre einfach zu viele Dinge angesammelt haben, die wohl nie mehr zum Einsatz kommen werden.
Jedoch kam es nicht zum Verkauf, da einfach zu viel Arbeit und vor allem Leidenschaft in dem Rechnerumbau steckt. Daher wurde beschlossen, den Rechner zu behalten und in Zukunft als eine Art Ausstellungsstück zu behandeln.

Aufgrund der sehr guten Möglichkeiten, die der Mega ST2 für Erweiterungen bietet, wird der Rechner mit einer Panther-2-Karte ausgestattet. Damit kann hochauflösende Farbgrafik am Atari benutzt werden.
An die von mir nachgebaute MagnumST-Karte wird die Buskarte der Panther-2-Erweiterung gesteckt. Im Gegensatz zu der bereits am Giga 4160 STe im Einsatz befindlichen Panther-2 wird auch die Slotkarte im Mega ST2, inklusive der darauf gesteckten Grafikkarte (ET4000-Grafikkarten-Chip), ihren Platz finden. Dazu wurden spezielle Halterungen und Rahmen gebaut, welche einen stabilen Halt gewährleisten.

Da das originale Netzteil des Ataris mit all den zusätzlichen Erweiterungen aller Voraussicht nach überfordert sein wird, wurde es gegen ein leistungsstärkeres und kompakteres Netzteil ausgetauscht.

In aller Regel ist die Hauptplatine eines Mega ST2 mit der eines Mega ST4 identisch, nur befinden sich zwei Megabyte RAM-Speicher weniger darauf. Die Nachrüstung der weiteren zwei MB gestaltet sich denkbar einfach und umfaßt das Einlöten von 16 Schaltkreisfassungen, 16 Abblockkondensatoren und drei Widerständen. In die Fassungen werden 16 1-Mbit-DRAM-Schaltkreise eingesetzt.

Mittlerweile wurde die Panther-2-Karte mit der eingesteckten ET4000-Grafikkarte erfolgreich in Betrieb genommen. Es wurde ein Videomodus mit einer Auflösung von 1024x768 Pixel und einer Farbtiefe von 256 eingerichtet. Dazu wurde das Programm VMG (Video-Mode-Generator) in der Version 1.15 von Torsten Lang verwendet. Zur Bildwiedergabe eignet sich am besten ein Monitor mit einer nativen Auflösung von 1024x768 Pixel, da hier keine Anpassungen des vom VMG erzeugten Videomodus notwendig sind (Stichworte: Impulsstart, Schwarzschulter).

Das Projekt ist noch nicht abgeschlossen. Es müssen noch Arbeiten am Gehäusedeckel ausgeführt werden, damit dieser problemlos aufgesetzt werden kann.
Fortsetzung folgt...

1040 STe original
1040 STe - original
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Mega ST2 erweitert
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