Für den KC85/4 und seinen Nachfolger gibt es die verschiedensten Steckmodule mit vielen Verwendungszwecken.
Es handelt sich um originale Module von MPM und um Neuentwicklungen begabter Enthusiasten. In meinen
KC-Systemen sind einige dieser Module gesteckt.
Manche dienen eher der "Dekoration". Dazu zählen zum Beispiel die beiden Module ADU und DAU, wobei sich
"Dekoration" hier ausschließlich auf die Anwendung durch mich bezieht. Es ist jedoch geplant, an das
DAU-Modul einen x/y-Schreiber anzuschließen, so daß es eine sinnvolle Verwendung erhält. Dieser Plan ist
mittlerweile Wirklichkeit geworden.
Andere Module wiederum werten das System stark auf und ermöglichen erst durch ihre Verwendung den Einsatz
von bestimmter Software.
Die Software "UniPIC" kann durchaus in einem System eingesetzt werden, welchem nur 256KB RAM zur Verfügung
stehen. Richtig komfortabel und auch schnell wird das Arbeiten mit einem Speicher von mehr als 1 MB. Das
Modul M035x4 stellt 4 MB Speicher zur Verfügung und "UniPIC" ist in der Lage, diese 4 MB zu nutzen. Damit
lassen sich zum Beispiel wesentlich mehr Bilder gleichzeitig bearbeiten.
Ein M035x4 bei der "Arbeit" können Sie sich hier als
Video ansehen. Das Modul nutzt herkömmliche PS/2-Speichermodule, welche auch in Personalcomputern zum
Einsatz kommen.
Ein großes Problem auch bei den ausgebauten und erweiterten KC85/4-Systemen stellt die Datenübertragung dar.
Damit ist der Vorgang der Übertragung der Daten, welche sich auf einem nicht-kompatiblen System (zum
Beispiel ein PC) befinden, in das KC-System (zum Beispiel auf die an einem GIDE angeschlossene Festplatte)
gemeint. An einem GIDE lassen sich durchaus CF-Karten anschließen. Dennoch ist hierdurch ein flexibler und
bequemer Datenaustausch nur sehr eingeschränkt möglich. Das M052 stellt eine sehr gute Möglichkeit dar, den
Datenaustausch durchzuführen und bietet dazu gleich zwei Alternativen. Zum einen kann der KC mit Hilfe des
M052 in ein internes Heimnetzwerk integriert und durch entsprechende FTP-ähnliche Software können Daten
zwischen einem PC und dem KC ausgetauscht werden. Zum anderen lässt sich an das M052 ein herkömmlicher
USB-Stick anschließen, welcher an einem PC mit Daten befüllt und am KC, ebenfalls durch entsprechende
Software, ausgelesen werden kann.
Viele Jahre nach der Erstellung dieses Kapitels ist das M029 (DAU) aus seinem
Dornröschenschlaf erwacht und steuert nun einen x/y-Schreiber vom Typ "Endim 622.01". Diesem plotterartigen
Gerät ist ein eigenes Kapitel "Endim 622.01" gewidmet, in dem auch auf das DAU-Modul
näher eingegangen wird.
M001 - Digital IN/OUT
Ein weiteres Modul, welches nun nicht mehr nur zur Zierde vorhanden ist, ist das M001 (Digital IN/OUT).
Die Hauptmerkmale dieses Moduls sind ein CTC- und ein PIO-Schaltkreis und des weiteren die nach außen
geführten Anschlüsse des PIO auf einen Direktsteckverbinder. Damit ist es ideal geeignet, interrupt-gesteuert
Daten zu verarbeiten und an eine Peripherie weiterzugeben.
Das M001 wird jedoch schon länger genutzt und zwar im Zusammenspiel mit dem M051 und der Ansteuerung der
I²C-Geräte (siehe dazu auch das Kapitel "I²C-Geräte am M051").
Nun hat ein zweites M001 seine Arbeit aufgenommen und dient der Ansteuerung einer neuen Spielerei:
Einer 4-stelligen 7-Segmentanzeige. Diese kann universell eingesetzt werden. Zum Beispiel zur Darstellung der
Uhrzeit oder einer 4-stelligen Zahl. Zweites findet seine Verwendung beim Einsatz des weiter oben erwähnten
x/y-Schreibers.
Das Anzeigemodul und dessen Steuerlogik wurden in der "Fädeldrahttechnologie" aufgebaut (zwei Fotos zeigen
diesen Aufbau). Das kleine Modul besteht aus vier Anzeigen, vier CMOS-IC 4511, einigen SMD-Widerständen und
einem sogenannten Edge-Connector, mit dem es in den nach außen geführten Anschluß des M001 gesteckt wird.
Da es mittlerweile zur Tradition gehört, praktisch genutzte Module zu individualisieren, wurden für das
Anzeigemodul und das M001 Gehäuse in 3D-Druck angefertigt. Die Blende wurde wieder einmal freundlicherweise
von Maik Trompter gefertigt, wofür ich ihm nicht genug danken kann. Die Farbe ist dieses Mal olivgrün.
Das 3D-Modell für das Gehäuse des Anzeigemoduls wurde mit größter Sorgfalt und Genauigkeit entwickelt.
Es paßt exakt.
Für die Verwendung als Uhrzeitanzeige wird die RTC der D008 herangezogen. Dazu ist zunächst der Start des
Betriebssystems ML-DOS (ein CP/M-Klon) notwendig. Wird dieses System mit dem Programm "DEP" verlassen, dann wird
die Uhrzeit in den Koppel-RAM gelinkt und kann unter CAOS ausgelesen werden. Noch komfortabler wird das Ganze,
wenn "DEP" mit einem Parameter aufgerufen wird, welcher den Namen einer ausführbaren KCC-Datei beinhaltet. Durch
die KCC-Datei wird die Initialisierung der Anzeigeroutine gestartet. Diese wiederum installiert im System die
ISR (Interrupt-Service-Routine) unter Verwendung des M001. Die ISR letztendlich ermittelt zyklisch die Uhrzeit
und gibt sie nach entsprechender Wertekodierung über den PIO des M001 an das Anzeigemodul aus.
In diesem Video können Sie den Start der Anzeigeroutine beobachten.
|