DerErstellt: 30.06.2014
KC compact ist der dritte im Bunde der in der DDR hergestellten KC-Rechner. Er wurde erst 1989 der
Öffentlichkeit auf der Messe in Leipzig vorgestellt und ist weder software- noch hardware-kompatibel mit
den beiden anderen KC-Rechnern, KC87 und KC85. Der KCc ist nahezu 100%ig hardware-kompatibel zum CPC6128.
Er wird vielfach als Klon und Nachbau bezeichnet, was ihm aber nicht gerecht wird. Die beiden
Hauptunterscheidungsmerkmale zum CPC sind zum einen das Äußerliche - der KCc ist wesentlich kompakter, und
meiner Meinung nach auch formschöner - und zum anderen die nicht eingebaute Peripherie. Sowohl ein
Kassettenlaufwerk als auch ein Diskettenlaufwerk werden extern an den KC compact angeschlossen.
Der externe Controller für das Diskettenlaufwerk entspricht weitgehend dem Controller, wie er im CPC6128
intern eingebaut ist bzw. beim CPC464 ebenfalls extern angesteckt werden kann. Er besitzt jedoch
zusätzlich 64 KB RAM-Speicher.
Es wurden nur noch sehr wenige KCc in der DDR verkauft. Noch niedriger waren die Verkaufszahlen der
Diskettenlaufwerke und des dazugehörigen Controllers. Daher ist der KC compact heutzutage ein begehrtes
Sammelobjekt.
Im Laufe der vergangenen Jahre habe ich vier KC compact erworben. Hinzu kommen ein originaler
Diskettenlaufwerks-Controller und zwei originale Diskettenlaufwerke im Format 5.25 Zoll.
Alle vorhandenen KC compact sind im Originalzustand erhalten. Zwei dieser Rechner sind
aufgrund von Defekten mit einer gesockelten CPU ausgestattet worden und in einem dieser beiden KCc
befindet sich die CPU auf einem Bustreiber-Modul, welches im CPU-Sockel steckt. Dieser KCc ist mit dem
selbst konzipierten Multitower verbunden.
Zwei der KC compact wurden mittlerweile verkauft, da ich mich mit diesen Rechner kaum oder sehr wenig befasse.
Dazu zählt auch das System mit dem Multitower.
Die verbliebenen KCc werden hauptsächlich zu Demonstrationszwecken genutzt. An keinem der Rechner ist ein
Drucker oder ein anderes Ausgabegerät angeschlossen. Der Anschluß eines LCR-Data (ein Massenspeichergerät
im Tonaufnahmeverfahren) ist vorgesehen, aber nicht aktiviert. Die Rechner besitzen angeschlossene
Diskettenlaufwerke, so daß ein Laden bzw. Speichern von Daten von bzw. auf Kassetten nicht notwendig ist.
Die beiden KC compact sind zusammen mit einem KC87/2.1 über einen dreifach-Scartumschalter an einem LCD-Flachbildschirm im 4:3-Format
angeschlossen. Nach meiner Erfahrung eignen sich nicht alle Flachbildschirme zum Anschluß an
einem KC compact. Es gibt dabei Probleme mit der Verarbeitung des normgerechten RGB-Signals, welches
vom KCc zu Verfügung gestellt wird. Der Anschluß von Röhrenfernsehern dagegen ist problemlos möglich.
Leider steht für einen kleinen Röhrenfernseher nicht genügend Platz zur Verfügung. Die Bildqualität auf
dem Flachbildschirm ist nur von mittlerer Güte und insbesondere die höher auflösende Darstellung unter
CP/M ist als ungenügend zu bezeichnen.
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