EsErstellt: 12.10.2014
handelt sich um ein sehr stark erweitertes und modifiziertes System, an welches zahlreiche
Peripheriegeräte angeschlossen sind. Folgende technische Merkmale zeichnen dieses System aus.
- KC85/5
- D004 mit GIDE und Festplatte
- 5,25- und 3,5-Zoll Diskettenlaufwerke
- PS/2-Tastaturinterface und PS/2-Tastatur
- Module M052 und M035x4
- Nadeldrucker K6313
- Grafiktablett K6405
- Grafiktablett EasyPen
- Plotter K6418
- BWG 1.1
- Umschalter für zwei Module M003 zur Verwendung der Peripherie ohne umstecken der Kabel
In den nachfolgenden Unterkapiteln wird auf einen Teil dieser Merkmale genauer eingegangen.
Der andere Teil bildet eigenständige Hauptkapitel, welche über den Direktlink oder die Bildergalerie
am unteren Rand erreicht werden können.
KC85/5
Die Bezeichnung KC85/5 gab es offiziell in der DDR nicht. Jedoch gab es Pläne, einen erweiterten KC85/4
zu produzieren (bzw. ein Nachfolgemodell) und diesen KC85/5 zu nennen. Bestandteile dieser geplanten
Erweiterung sind u.a. eine neue Version des Betriebssystems und 256 KB intern vorhandener Speicher (RAM).
Genau diese beiden Erweiterungen besitzt der hier vorgestellte KC85/5.
Das Betriebssystem ist CAOS in der Version 4.5. Es wurde hauptsächlich von Mario Leubner entwickelt und
ist auch als KC-Club-CAOS bekannt.
Eine weitere Modifikation ist die Bereitstellung der 5V-Spannung am Tastaturanschluß, so daß die
PS/2-Tastatur verwendet werden kann. Diese Modifikation besaßen zum Teil auch die serienmäßig
produzierten KC85/4, da zum Betrieb der Komforttastatur D005 diese 5 Volt benötigt werden. Der hier
verwendete KC musste damit nachgerüstet werden.
Der Umbau zum KC85/5 wurde nicht von mir vorgenommen.
Hier können Sie sich ein Video eines laufenden
Bildschirmschoners unter ML-DOS - einer MicroDOS-Adaption von Mario Leubner - auf diesem Rechnersystem ansehen.
Nadeldrucker K6313
Es handelt sich um einen 9-Nadel-Matrixdrucker, welcher ein sehr gutes Druckbild erzeugt. Das Druckmedium
ist eine Farbbandrolle, wie sie z.B. in Schreibmaschinen verwendet wird. Die Verwendung von sogenannten
Farbbandkassetten ist ebenfalls möglich, jedoch sind kompatible Typen heutzutage nur noch schwer erhältlich.
Der Drucker ist über V.24 an den KC angeschlossen und verwendet eine Endlospapierrolle. Der Rollenhalter
ist ein Eigenbau. Ebenso ist die Verwendung von gelochtem Endlospapier (Leporello) oder von Einzelpapier möglich.
Der Drucker wurde nach 2009 gekauft, aufwendig gereinigt und befindet sich heutzutage in einem tadellosen Zustand.
Grafiktablett K6405
Das Grafiktablett ist ein sogenanntes Digitalisiergerät und dient vornehmlich zur Erstellung und Digitalisierung
technischer Zeichnungen oder elektronischer Schaltpläne. Die Zeichenfläche hat eine Größe von ca. A3.
Das in diesem System befindliche Tablett ist mehr oder weniger als "Spielerei" anzusehen, denn es wird
damit nicht produktiv gearbeitet. Es dient hauptsächlich dazu, die "Mächtigkeit" des Bildverarbeitungs- und
Zeichenprogramms "UniPIC" zu demonstrieren. UniPIC ist eine langjährige Entwicklung von Ralf Kästner.
Das K6405 war von den Herstellern nicht dazu gedacht, am Heimcomputer KC85/4 eingesetzt zu werden und besaß
standardmäßig Verbindungskabel zum Einsatz an sogenannten PC. An dem an diesem Rechnersystem eingesetzten Typ ist
keine Anschlußmöglichkeit vorhanden, um es separat mit Spannung zu versorgen. Auch diese erfolgte über die
mitgelieferten Anschlußkabel, welche wie erwähnt nur an ausgezeichneten Rechnern verwendet werden konnten. Ich
besitze jedoch einen Typ dieses Tabletts, welches eine separate Spannungsversorgung hat, inklusive des
dazugehörigen Netzteils.
Das K6405 nutzt zur Datenübertragung den V.24-Standard und ist somit geeignet, am M003 des KC85/4 angeschlossen zu werden.
Dazu wurde ein Adapterkabel gebaut, welches von der DIN-Buchse des M003 zum Original-D-SUB-Stecker des Tabletts verbindet.
Die Belegung dieses Kabels wurde von Frank Dachselt zur Verfügung gestellt und kann auf den Seiten des KC-Clubs gefunden werden.
Der Gerätetreiber zur Ansteuerung des Grafiktabletts ist im Programm "UniPIC" integriert.
Grafiktablett EasyPen
Der Anschluß dieses Grafiktabletts ist noch wesentlich mehr eine "Spielerei" als der des K6405
und dient ausschließlich dazu zu demonstrieren, daß auch westliche Hardware am KC85/4 eingesetzt werden kann.
Das EasyPen ist als Digitalisiergerät im Heimanwenderbereich angesiedelt und hauptsächlich zur Textverarbeitung
konzipiert. Die zu diesem Tablett vorhandene Software ist ausschließlich auf (älteren) Windows-Betriebssystemen
einzusetzen. Es hat eine Zeichenfläche, welche kleiner als A5 ist. Bei der Datenübertragung folgt es ebenfalls
dem V.24-Standard und kann daher problemlos über das M003 angesteuert werden. Ralf Kästner hat dazu eine
sogenannte EasyPen-Version von "UniPIC" entwickelt, welche statt des integrierten Treibers für das K6405 einen
Treiber für das EasyPen enthält.
Plotter K6418
Sämtliche Zeichen- und Grafikausgabegeräte älterer Generation faszinieren mich sehr. Daher wurde im
Laufe der Zeit und der Vergrößerung der Sammlung der Wunsch immer größer, einen professionellen Plotter zu
besitzen und auch anzuschließen. Aufgrund der für seine Ausgabegröße (A3) doch sehr kompakten Bauweise fiel
die Wahl auf den Plotter K6418. Es handelt sich um einen Einfarben-Plotter, welcher ein sehr beeindruckendes
Grafikbild liefert. Der Plotter arbeitet sehr geräuscharm, lediglich bei hochauflösenden Grafiken ist ein
gewisser Geräuschpegel unvermeidlich. Als Datensprache kommt HPGL zum Einsatz, so daß Plotdateien, welche in
diesem Format vorliegen direkt vom Plotter verarbeitet werden können. Es ist jedoch zu beachten, in welchem
Maßstab diese Dateien bzw. die darin enthaltenen Grafiken vorliegen, d.h. diese müssen dem Plotmaßstab des
K6418 entsprechen. Anderenfalls sind diese Dateien zunächst korrekt zu konvertieren. Dazu hat sich bei mir
das Programm "AutoSketch" bewährt, welches in der Version (Release) 3.0 unter MS-DOS 6.22 eingesetzt wird.
Der Plotter nutzt zur Datenübertragung wahlweise den V.24- oder IFSS-Standard. Somit steht elektronisch einer
Verwendung am KC85/4 nichts im Wege. Die Belegung eines Adapterkabels zur Verbindung des Plotters mit dem KC
wurde ebenfalls von Frank Dachselt zur Verfügung gestellt. Da der Plotter, wie auch das K6405 nicht für den
Einsatz am KC85/4 entwickelt und hergestellt wurde, fehlt ein Gerätetreiber, welcher die Datenkommunikation
zwischen K6418 und dem KC steuert. Da die HPG-Sprache aber ASCII-basiert ist, reicht es aus, einen Treiber
zu aktivieren, welcher z.B. für normale Nadeldrucker geeignet ist. Ich verwende den Treiber für den
K6313. Eine Software, welche eine direkte Ansteuerung des Plotters ermöglicht, gibt es für den KC nicht.
Der K6418 ist sowohl am KC85/5 als auch am IBM-kompatiblen PC angeschlossen. Hier kann er direkt aus
"Auto-Sketch" heraus angesteuert werden.
Schauen Sie sich hier ein Video des arbeitenden Plotters an; es
ist sehr beeindruckend.
BWG 1.1
In der Regel kamen an einem KC85/4 normale Fernsehgeräte zur Bildwiedergabe zum Einsatz, sehr oft auch nur
als s/w-Gerät. Der KC liefert jedoch über einen RGB-Ausgang sehr gute Farbqualität. Wurde ein Fernseher mit
einem Euro-AV-Eingang verwendet, dann konnte damit schon sehr gut diese Farbqualität dargestellt werden.
Extra für den Einsatz an Rechnern mit RGB-Ausgang wurde das BWG 1.0 (verbesserte Version 1.1) entwickelt.
Dieses Bildwiedergabegerät (BWG) besitzt eine Schlitzmaske, liefert jedoch eine erstaunlich gute Bildqualität,
welche deutlich besser ist als jene bei der Verwendung eines Fernsehers mit Euro-AV-Eingang. Insbesondere
beim Einsatz von MicroDOS am KC85/4, welches 80 Zeichen pro Zeile darstellt, ist eine erhebliche Verbesserung
der Darstellung zu verzeichnen.
Das BWG war sehr teuer und wurde daher kaum im privaten Anwenderbereich eingesetzt. Ich erwarb dieses
Gerät 2010 für 10 Euro.
Umschalter
Bei diesem Umschalter (auch Data-Switch genannt) handelt es sich um nichts Besonderes.
Bei meinen Basteleien bin ich immer bestrebt sorgfältig und sauber zu arbeiten und daher entstand dieser Data-Switch.
Der KC85/4 ermöglicht zwar den Einsatz mehrerer M003, jedoch erwartet der überwiegende Teil der vorhandenen
Software eine Verbindung zum ersten im System vorhandenen M003. Somit ließen sich lediglich zwei V.24-Geräte
betreiben. Da mit dem Einsatz von "UniPIC" am System insgesamt sechs Geräte angeschlossen sind, welche über
V.24 verbunden werden, wurde dieser Umschalter notwendig. "UniPIC" besitzt die Fähigkeit, ein zweites im
System aktives M003 zu verwenden. An diesem zweiten M003 sind die Maus und die beiden Grafiktabletts
angeschlossen. Die beiden Tabletts werden über den ersten Schalter des Umschalters gewechselt. Am ersten
M003 sind die PS/2-Tastatur, der K6313 und der K6418 angeschlossen, welche über den zweiten Schalter des
Umschalters gewechselt werden.
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