D004
DieErstellt: 12.10.2014
D004 ist die sogenannte Floppy Disk Basis. Erst mit dieser Diskettenlaufwerksstation wurde ein weitestgehend
professionelles Arbeiten mit dem KC85/4 ermöglicht. Das Gerät wurde nicht annähernd in den gleichen
Stückzahlen verkauft wie der KC85/4 und war zudem noch sehr teuer, so daß eine Verbreitung in den
Privathaushalten nicht möglich war. Diese D004 erwarb ich im Jahr 2009. Ohne den Anschluß eines
Disk-Drive-Gerätes (Floppy Disk Drive) war eine sinnvolle Verwendung der D004 nicht möglich. Daher wurden im
Handel beide Geräte zusammen verkauft. Praktisch ermöglicht die Disk-Basis den Anschluß von 4
Disk-Drive-Geräten. Durch die Verwendung von 4 Laufwerken besaß der Anwender durchaus eine komfortable
Arbeitsbasis, da hiermit das speichern von etwas mehr als 1 MB Daten möglich war. Natürlich war auch dieser
Speicherumfang irgendwann zu gering.
Tilman Reh entwickelte daher sein GIDE-Interface (Generic-IDE), mit dem der Anschluß von Massenspeichern
elektronisch ermöglicht wurde. Softwareentwickler wie Mario Leubner erweiterten bestehende Betriebssysteme
dahingehend, daß diese auch den Massenspeicher erkennen und verwalten können.
Das GIDE ist eine sehr kompakte Platine, welche für den KC85/4 so konzipiert wurde, daß sie auf den
vorhandenen Platz der CPU aufgesteckt wird. Dazu sind einige Eingriffe in der D004 notwendig, u.a. muß die
vorhandene CPU ausgelötet und an ihrer Stelle ein IC-Sockel eingelötet werden. Weiterhin wird eine angepasste
Version der Firmware benötigt, was es ebenfalls erforderlich macht, den vorhandenen PROM durch einen neu
programmierten EPROM zu ersetzen.
Da das GIDE ein IDE-Interface ist, lassen sich prinzipiell alle IDE-Massenspeicher anschließen. Es ist natürlich
erstrebenswert, die D004 äußerlich soweit als möglich unverändert zu belassen. Daher haben sich
2,5-Zoll-Festplatten, aber auch CF-Karten und DOM (Disc-On-Module) bewährt. In jedem Fall kann die
Eignungsfähigkeit dieser Massenspeicher nur durch ausprobieren ermittelt werden.
In der hier vorgestellten Floppy-Disk-Basis verrichtet ein GIDE der 1. Generation (1. Revision) seine Arbeit.
Es handelt sich um ein Re-Layout von Guido Kraft. An das GIDE ist eine 2,5-Zoll-Festplatte mit einer
Kapazität von 3,2 Gigabyte angeschlossen.
Der Start des Betriebssystems ML-DOS kann hier in einem Video
betrachtet werden. ML-DOS ist eine (Weiter-) Entwicklung des Systems MicroDOS von Mario Leubner und basiert
somit auf CP/M 2.2. Während des Starts werden verschiedene Systemtreiber (LST-Dateien) geladen, u.a. auch die
Netzwerktreiber. Den Abschluß des Bootvorganges bildet der Start des KC-Dateimanagers KC-Commander
(ebenfalls eine Entwicklung von Mario Leubner).
Alternativ können Sie eine höheraufgelöste Darstellung hier
betrachten.
Das automatisierte abarbeiten von Programmen während des Systemstarts war ein Standard in CP/M 2.2. Dazu
konnte beim Einrichten des Betriebssystems ein Startkommando festgelegt werden. Normalerweise kam hier
INITIAL.COM zum Einsatz, welches Parameterdateien - ähnlich einer Stapelverarbeitung - verwenden kann.
D008
DieErstellt: 03.10.2018
D008, eine Floppy Disk Basis der zweiten Generation für den KC85/4 und /5, wird seit 2008
entwickelt. Aber nicht aus diesem Grund wird sie als D008 bezeichnet, vielmehr ist die
Prozessorgeschwindigkeit von 8 MHz ausschlaggebend dafür. Das die originale Basis D004 heißt und
demzufolge auch hier die Geschwindigkeit von 4 MHz im Namen "versteckt" ist, ist Zufall. Es ist
einfach der vierte entwickelte Aufsatz für das KC85-System.
Schon frühzeitig trat ich mit dem seinerzeitigen Entwickler der D008 in Kontakt. Zum damaligen
Zeitpunkt waren sowohl ich als auch der D008-Entwickler Mitglied des KC-Clubs. Es liegt die
Vermutung nahe, daß ein solcher Club den Zweck hat, daß sich dessen Mitglieder gegenseitig
unterstützen, helfen und mit Rat und Tat zur Seite stehen und daß ein egoistisches und zum Nachteil
anderer Clubmitglieder reichendes Verhalten nicht toleriert und geduldet wird.
Viel zu spät erkannte ich, daß es sich bei diesem D008-Entwickler um einen prestigesüchtigen
und egoistischen Menschen handelt, dessen Denken und Handeln weit entfernt vom vermuteten
Club-Gedanken liegt.
Ich ging mit sehr viel Geld beim Entwickler der D008 in Vorleistung und habe bis zum heutigen Tag
für rund 500 Euro nie eine Gegenleistung erhalten.
Als dieses Verhalten in einem offenen Brief an die Mitglieder des KC-Clubs geschildert wurde, zog mich ein
sogenanntes "Führungsmitglied" des Clubs zur Rechenschaft und drohte mir, obwohl es dafür
laut den Club-Statuten keine Berechtigung hatte, mit dem Ausschluß aus dem Club.
Wie ungebildet muß ein Mensch sein, so etwas zu tun. Einzig aus dem Grund heraus, daß D008-Projekt nicht zu
gefährden. Moral und Ehre zählen dabei nicht. Aber wie dumm muß erst ich sein, daß ich nicht die
Konsequenz zog und aus dem Club austrat. Und um wieviel dümmer noch, daß ich Jahre später sogar
Projekte im Namen dieses sogenannten "Clubs" durchführte. Den Grund und die Wahrheit kenne nur ich selbst.
Was jedoch hat das alles mit der D008 zu tun? Nichts oder auch alles.
Das erste Projekt scheiterte und der Entwickler der D008 zog sich vollends zurück.
Für mich war dies keine Genugtuung.
Viele Jahre später initiierte eine kleine Entwicklungsmannschaft das Projekt auf einem "niedrigeren"
Niveau und stellte damit sicher, daß die Anforderungen an die D008, welche sich auch tatsächlich
verwirklichen lassen, umgesetzt wurden.
Mitte 2018 wurde die D008 als kompletter Bausatz an Interessierte verkauft und ausgeliefert.
Die technischen Hauptmerkmale der neuen Disk-Basis sind das integrierte GIDE-Interface mit der
Einsatzmöglichkeit eines IDE-Massenspeichers, eine integrierte 2-MB-RAM-Disk, ein wiederbeschreibbarer
EEPROM, welcher die Firmware der D008 beinhaltet, ein DMA-Schaltkreis, zum direkten Zugriff auf den
Speicher, die integrierte RTC (Real-Time-Clock) und eine zweistellige 7-Segmentanzeige.
Es gibt weitere Neuerungen, welche deutlich machen, wie intensiv die Arbeit während der Entwicklung
dieser Version der D008 war. Zu nennen wären da die unterschiedlichen Anschlußmöglichkeiten
verschiedener Diskettenlaufwerke (hierbei kommt zusätzlich ein DIP-Schalter zur Konfiguration zum
Einsatz), die Möglichkeit, externe IDE-Geräte (zum Beispiel ein CD-ROM-Laufwerk) anzuschließen, inklusive
eines nach außen geführten Anschlusses zur Spannungsversorgung dieser IDE-Geräte und viele weitere
Details, auf die hier einzugehen den Rahmen sprengen würde.
Das auffälligste innere Merkmal ist der sehr große Schaltkreis IDT7130. Dieser stellt den Koppel-RAM
bereit und ersetzt die 2 (!) originalen Schaltkreise vom Typ U214. Warum hier dieser große Schaltkreis
statt der beiden kleinen gewählt wurde, ist nicht bekannt.
Die Leistung der Entwicklungsmannschaft kann nicht hoch genug eingeschätzt werden und verdient großen
Respekt und große Anerkennung. Deren Entwickler haben es ermöglicht, daß ein ursprünglich
gescheitertes Projekt doch noch zu einem guten Ende geführt wurde.
Das Gerät baute ich in wenigen Tagen auf und zur Dokumentation dieses Aufbaus sind hier einige
Bilder enthalten.
Nachdem als Letzter der etwas exotisch anmutende IC 74LS83 eingebaut wurde, startete die D008 auf
Anhieb. Das intern eingebaute und mit dem von der Entwicklungsmannschaft bereitgestelltem Image
beschriebene DOM (Disc-on-module) arbeitet fehlerfrei.
Der Systemstart kann in zwei Videos betrachtet werden. Zum einen in
der Frontansicht der D008, mit dem Bildschirm im
Hintergrund und zum anderen in der Bildschirmansicht.
Der Start von einer Systemdiskette verlief ebenso problemlos.
Auffälligstes äußeres Merkmal ist die zweistellige 7-Segment-Anzeige. Diese hat drei Funktionen. Die
linke Ziffer zeigt die Prozessorgeschwindigkeit an (4 oder 8 MHz). Der Dezimalpunkt der linken Anzeige
signalisiert den ROM-Zustand. Und die rechte Ziffer weist auf den aktuell verwendeten Block des
EEPROM hin (Block 0 bis 3).
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